FRENDE

Die Muralt - Zum Selbstverständnis einer Familie

Es gibt eine legendenhafte Überlieferung, wonach der 961 zur Kaiserkrönung nach Rom reisende Herzog Otto von Sachsen den Nachkommen jenes sagenhaften Landulfs, des an-geblichen Erbauers des Castellos, das Familienwappen verliehen habe. Jedoch - um die erste Jahrtausendwende gab es noch gar keine Heraldik, geschweige denn Wappenverleihungen in Europa.-

Wappen der Familie von Muralt, Zürcher Liniet Wappentafel der Familie von Muralt

In einem Text des Künstlers und Genealogen Gustav Schneeli steht dazu: "Das Wappen der Muralt zeigt als hauptsächliches Schildbild, il muro alto, die hohe Mauer oder das Schloß, also ein redendes Symbol.- Das älteste auf uns gekommene Wappen der Muralti zeigt zwischen den Türmen der Burg eine Lilie - wohl ihren Ursprung aus Frankreich an-zeigend. Aus der einen Lilie wurden sehr bald drei und vier. Die älteste uns in Farben überlieferte Darstellung stammt aus dem 15. Jahrhundert, also schon aus einer Zeit heraldischen Niedergangs.- Der Grund ist weiß (Silber), die Burg rot, die Lilien gelb (Gold).- Die Berner Linie hat später die Lilien rot geführt, um der heraldischen Regel zu genügen, daß Metall nicht auf Metall gesetzt werden soll. Im 18. Jahrhundert kamen in den Siegeln die üblichen Quadrierungen mit den Wappen der von den Familien besessenen Gerichtsherrschaften in Mode. Bei den Muralti wird als Helmschmuck meist ein Turm angenommen, kommt als Zimier unter Beziehung auf die Legende einer Abstammung von den Grafen von Clairmont und auf die Roland-Legende eine Schachkönigin mit Lanze bewehrt hinzu, die auf dem Schild die Sonne über drei Bergen (> clair mont) trägt.

Kronen und Cartouchen haben vorwiegend dekorative Bedeutung. Ständisch bedeuten sie in jener Zeit nicht viel; denn die eigentlichen Rangkronen, wie sie später in den Mo-narchien für die verschiedenen Adelsklassen festgelegt werden, bestanden damals kaum, und in der Schweiz haben sie überhaupt nie Geltung gewonnen, weil Standeserhöhungen amtlich nicht geregelt wurden.

Die Muraltschen Siegel weisen denn auch naturgemäß Kronen aller Formen auf, auch solche mit 7 und mit 9 Perlen und waren durch den alten Adel der Familie und durch den Besitz von Gerichtsherrschaften motiviert. Uns erscheint die mittelalterliche Laubkrone als die richtigste unserer Familie zustehende Krone. Denn sie ist die eigentliche Uradelskrone und erhebt keine anfechtbaren Ansprüche." (Ende Zitat)

Bernard von Muralt

mehr zeigen
X

Anmeldung

Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort an




ANMELDEN